Datum: 20/08/2025 um 10:45 Uhr
Einsatzart: TH2
Einsatzort: Federsee
Fahrzeuge: KdoW, ELW 1, GW-L2, MTW-2, Anhänger
Weitere Kräfte: FF Tiefenbach, Landratsamt Biberach, Polizei
Einsatzbericht:
Ölalarm am Federsee geht gut aus
Das Alarmstichwort Ölfilm auf Wasser im Federsee heißt für die Feuerwehren oftmals umfangreiche Arbeit. Beim Einsatz am Mittwoch war das vermeintliche Öl nur abgestandenes Brackwasser.
NABU Mitarbeiter waren am Mittwochvormittag mit 2 Booten unterwegs um in der Tiefenbacher Bucht Treibholz einer ehemaligen Holzplattform einzusammeln. Dabei fiel ihnen ein bläulich schimmernder Ölfilm auf. Nicht klar war zunächst woher das Öl kommen könnte. Umso überraschter waren die NABU-Mitarbeiter als sie im Seegrund vier große Ölfässer entdeckten. Öl im Federsee ist immer eine größere Sache die keinen Aufschub duldet, da Öl das Ökosystem sehr stark in Mitleidenschaft ziehen kann. Über Notruf wurde die Feuerwehr alarmiert. Zum einen die Tiefenbacher mit einem Schlauchboot und die Bad Buchauer Stützpunktwehr mit zwei Hochwasser-Alubooten und ebenfalls einem Schlauchboot. Beim Aussichtsturm in der Tiefenbacher Bucht trafen nach und nach die Wehren, die Polizei und vom Wasserwirtschaftsamt Biberach Ralf Schick. Zunächst galt es mit den Booten der Feuerwehr den Einsatzort mit Bindemittel und Ölteststreifen anzufahren. Mit der Drohne der Feuerwehr auf der Aussichtsplattform konnten sich die Einsatzleitung einen guten Überblick verschaffen und die Boote ans Ziel leiten. Das NABU Team wurde angewiesen die Fässer nicht zu bewegen bis der Öltest durchgeführt ist. Klar war, dass wenn ein Fass bei einer Bergung weiter aufgeht und eventuell sogar voll wäre das für den See eine Katastrophe wäre. Zunächst war die Rede davon, dass die Fässer, nach Sichtung mehre Jahrzehnte alt sein müssen, auch dass noch ein Flugzeug aus den 1940er Jahren im See liegt und eines damals geborgen wurde kam zur Sprache. Nachdem ein Teststreifen zur Ölfeststellung nichts anzeigte, waren die Einsatzkräfte fürs Erste erleichtert und mussten den Ölfilm auch nicht mit Ölbindemittel abstreuen. Die Helfer vom NABU stellten dann fest, dass die Fässer dem Gewicht nach leer sein müssen und holten eines davon in ihr Boot. Dann erfolgte schnell die Aufklärung der Situation durch einen Fischer vom Federsee-Fischereiverein war zu erfahren, dass der Nabu oder das Regierungspräsidium vor etwa 30-40 Jahren eben in der Tiefenbacher Bucht einen Versuch für eine Lachmöwen Nistinsel im See einbaute. Diese Holzplattform war auf leeren Fässern montiert und wurde dann von Kormoranen besetzt. Inzwischen war die Holzplattform verrottet und die Fässer füllten sich mit Seewasser und sanken auf den Seegrund. Durch den zurzeit niedrigen Wasserstand konnten die Fässer aufgefunden werden und der vermeintliche Ölfilm entstand durch abgestandenes Wasser und kann täuschend echt aussehen. Bericht/Foto: Klaus Weiss