Vor 160 Jahren wurde in Buchau eine freiwillige Feuerwehr gegründet. Beim Jubiläumsfest am Feuerwehrgerätehaus zogen die Einsatzkräfte alle Register und konnten hunderte Besucher mit den Vorführungen begeistern.
160 Jahre sind schon ein Grund zum Feiern dachte sich die Feuerwehr Bad Buchau. Daraus wurde zwar ein arbeitsreicher Tag, der dann allerdings hunderte interessierte Besucher von der vielseitigen Arbeit der freiwilligen Feuerwehr überzeugen konnte und wohl bei manchem Besucher eine positive Einstellung zu den Einsatzkräften hinterlassen konnte. Allerhand wurde auf dem Feuerwehrgelände aufgebaut um den vielen Gästen, darunter auch viele Familien mit Kindern, den Tag möglichst angenehm zu gestalten. In der Fahrzeughalle war eine historische Ausstellung mit technischen Geräten aus der früheren Zeit des Feuerwehrwesens zu sehen. Angefangen vom ersten Fahrzeug der Buchauer Wehr, ein LF 8 (Ford) aus dem Jahr 1954 das bis 1983 im Dienst war. Weiter Uniformen und Helme, von der Pickelhaube bis zum heutigen Helm, Funkgeräte, die ersten Rettungsscheren, Strahlrohre aus vielen Epochen, Löschwassereimer aus Stoff und Leder bis zum Minimax-Feuerlöscher, Alarmierungsgeräte von der Sirene bis zu den heutigen Meldeempfängern und nicht zuletzt die Beleuchtungen von der Petroleumlampe bis zum LED-Lichtmast. Im Außenbereich waren alle der inzwischen elf Einsatzfahrzeuge und die Hänger mit den Hochwasserbooten zu sehen, die immer von Interessierten umlagert waren, und auch Informationen dazu bekamen. In einem dicht verrauchten Zelt konnte die Funktionsweise der Wärmebildkamera ausprobiert werden, und wer gerne mal einen Feuerlöscher an richtigem Feuer selbst anwenden wollte, war hier auch an der richtigen Stelle. Viel Platz nahm eine liebevoll aufgebaute Spielstraße für die jüngsten Besucher ein, während sich die Eltern nebenher mit Eiscafé, Café und Kuchen und sonstiger Verpflegung versorgen konnten. Zu Beginn der Vorführungen nahm dann die Besucherschar deutlich zu, was natürlich auch die Einsatzkräfte freute. Schon die erste Demonstration war beeindruckend. Frittierfett auf der heißen Herdplatte wird vergessen, und das flüssige Fett fängt zu brennen an. Hier wird dann gezeigt, dass ein Deckel auf dem Topf das Feuer erstickt. Wird aber in Panik mit Wasser versucht das Feuer zu löschen erweist sich das als katastrophaler Fehler. Durch die Wasserbeigabe in das heiße brennende Öl ergibt sich ein meterhoher Feuerball, der eine Kücheneinrichtung zerstören könnte und von den Brandverletzungen der Köchin gar nicht zu reden. Danach konnte die Jugendfeuerwehr ihren Ausbildungsstand zeigen. Ein kleines Holzhaus steht in Flammen, und mit zwei Löschfahrzeugen und der Einsatzleitung rückt der Floriannachwuchs an. Routiniert und sichtbar oft geprobt wird die Wasserversorgung aufgebaut und mit dem Löschangriff begonnen. Der aufbrausende Beifall tut dem Nachwuchs sichtbar gut. Personen aus Gebäuden retten war dann eine weitere Schauübung. Hier wurden verschiedene Möglichkeiten gezeigt. Bis zu einer bestimmten Höhe, kann das Sprungpolster (eine Art hohe Luftmatratze) zum Einsatz kommen, wie mit einer schweren Übungspuppe, gezeigt wurde. Des Weiteren mit einer Steckleiter, an der eine Trage angeknotet wird und diese dann trotzdem waagrecht nach oben gebracht werden kann und am meisten praktiziert mit der Drehleiter an deren Korb eine Vorrichtung zur Befestigung der Targbahre ist. Und der Patient schonen dem Rettungsdienst übergeben werden kann. Die DRK Bereitschaft Bad Buchau war bei allen Vorführungen eingebunden. Ebenso ein Team der Notfallvorsorge im Kreis Biberach, das für aufkommende Fragen Rede und Antwort stand. Bei der letzten Vorführung, ein Verkehrsunfall mit 2 Fahrzeugen wurde von den aktiven Einsatzkräften durchgeführt. Zunächst aber konnten die Zuschauer sehen was für eine „Sprengkraft“ ein Airbag aus einem Auto entwickeln kann der ferngezündet wurde und gut 10 Meter hoch in die Luft geschleudert wurde. In beiden Autos waren mehrere Verletzte zu retten. Hier konnten die Retter eine Vielzahl von Geräten einsetzten und die Verletzten befreien und dem Rettungsdienst übergeben. Kommandant Klaus Merz zeigte sich mehr als zufrieden über die Resonanz der Jubiläumsfeier bevor dann am Abend DJ „Play it loud“ für Stimmung sorgte.
Bericht/Foto: Klaus Weiss