Mehr Platz für die Feuerwehr
Als die Stadträte am Dienstagabend einstimmig ihr gemeindliches Einvernehmen zum Baugesuch erteilen, gibt es Beifall von den anwesenden Feuerwehrleuten. Eine kleine Abordnung, wohlgemerkt. Für alle rund 70 aktive Feuerwehrleute zusammen mit den Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern und Besuchern hätte auch der Platz kaum ausgereicht im Unterrichtsraum des Feuerwehrgerätehauses, in dem die Ratssitzung ausnahmsweise stattfand. „Wenn die Feuerwehr hier Jahreshauptversammlung hat, wird es schon knapp“, berichtete Bürgermeister Peter Diesch aus eigener Erfahrung.
Es geht um die Sicherheit
Schon seit Jahren leidet die Freiwillige Feuerwehr Bad Buchau unter Raumnot. Bei der geplanten Erweiterung geht es den Feuerwehrleuten aber nicht um mehr Komfort, sondern schlichtweg um Sicherheit. Die Vergrößerung des Unterrichtsraums, die Stadtrat Gerwig Müller (CDU) in der Sitzung ansprach, sei denn auch nach wie vor ein Wunsch der Feuerwehrleute, bestätigte Kommandant und Hauptamtsleiter Klaus Merz. Allerdings wolle man zunächst die Arbeiten umsetzen, die für die Stadt finanziell machbar seien. Und dringender geboten sei es, die Sicherheit beim Rangieren der Fahrzeuge zu gewährleisten. Von der Erweiterung verspricht sich der Kommandant vor allem logistische Verbesserungen und damit schnellere Abläufe beim Einsatz.
Das Feuerwehrgerätehaus soll Richtung Forststraße beträchtlich verlängert werden. Nach den Plänen des Bad Buchauer Architekten Joachim Schützbach ist ein Neubau mit einer Länge von 38 und einer Tiefe von etwa zwölf Metern vorgesehen. Nach einem über vier Meter hohen Verbindungsteil, der aus Brandschutzgründen notwendig sei, schließt sich eine 5,50 Meter hohe Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen und schließlich eine Waschhalle mit einer Höhe von 6,50 Metern an, erläuterte Kommandant Merz die Pläne. Im Bereich vor der Fahrzeughalle werden bis zur Kapellenstraße Betonverbundpflaster aufgebracht, damit die Feuerwehrfahrzeuge gut rangieren können.
Die Pläne nahmen die Räte ohne Einwände zur Kenntnis. Bürgermeister Diesch sprach jedoch einen Finanzierungsvorbehalt aus. Der Startschuss für den Bau falle erst mit der Zusage der Fachförderung. Im aktuellen Haushalt ist das Projekt mit Ausgaben von 1055000 Euro eingeplant, denen Einnahmen – also Fördermittel – in Höhe von 420000 Euro entgegenstehen.
Mit einer Entscheidung über deren Vergabe rechnet Merz Ende April. Die Mittel würden dann an die einzelnen Regierungspräsidien des Landes verteilt und von dort an die Landkreise. So Ende Mai, Anfang Juni, schätzt Merz, müsste dann feststehen, ob Bad Buchau bei der Vergabe berücksichtigt wird. „Bis dahin wollen wir dann mit dem Planer und Fachplaner in den Startlöchern sein“, blickte Merz voraus, „so dass wir in die Ausschreibung gehen können, ohne einen Zeitverlust zu habe.“
Bericht: Schwäbische Zeitung (Annette Grüninger) Fotos: Joachim Schützbach