Der Klimawandel bringt auch für die Feuerwehren ein Mehr an Einsatzszenarien mit sich. Auch deshalb wird die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte im Kreis Biberach intensiviert.
Kaum Regen und hohe Temperaturen erhöhen die Wald- und Vegetationsbrandgefahr, auch für den Südwesten warnt Innenminister Thomas Strobl. Er habe immer gesagt: Baden-Württemberg sei kein Waldbrandland“, erklärte der CDU-Politiker. Das könnte sich in diesem Jahr aber ändern. Die Meteorologen würden 2025 – im Gegensatz zum Vorjahr – ein sehr trockenes Jahr erwarten. Die Feuerwehren stehen dann wieder vor großen Herausforderungen. Baden-Württemberg indes hat ein Waldbrandmanagement eingerichtet, will damit den Austausch von Fachbehörden, Waldbesitzern und Einsatzkräften stärken. Neben der Prävention setzt das Land bei der Brandbekämpfung am Boden auf die enge Verbindung zwischen Forst und Feuerwehr. Baden-Württemberg verfügt über ein sehr umfangreiches Waldwegenetz, das es den Feuerwehren in der Regel ermöglicht, sehr nah an die Einsatzstellen im Wald heranzufahren“, erklärt Strobl. In den letzten Jahren hat der Kreis Biberach die Feuerwehren für den Katastrophenschutz stark ausgerüstet. Hochwasserboote, Spezialfahrzeuge wie zum Beispiel der Gerätewagen-Logistik bei der Bad Buchauer Wehr oder eine Sandsackfüllanlage sind dazu angeschafft worden. Immer mehr starke Unwetter, Starkregen und erhöhte Brandgefahr in Wald und Flur bei anhaltender Trockenheit erfordern bei den Feuerwehren ein Einsatztaktisches Umdenken. Zunächst einmal soll die übergreifende Zusammenarbeit bei solchen Schadensereignissen weiter ausgebaut werden. Vor kurzem trafen sich nun 25 Kreisausbilder und Feuerwehrangehörige aus dem ganzen Kreis im Bad Buchauer Gerätehaus unter der Leitung vom Vegetationsbrand-Beauftragten Daniel Städele (Fire & Rescue) aus Warthausen, um ein solches gemeinsames Vorgehen bei Wald- und Vegetationsbränden zu optimieren. Sicher, so einer der Teilnehmer, gab es früher auch mal einen Flächenbrand im freien Gelände der bekämpft werden musste. Aber inzwischen gibt es weitere Möglichkeiten der Brandbekämpfung. Die Wasserversorgung zum Beispiel kann ein großes Problem sein. Bei größeren Brandflächen wird die Wasserversorgung im Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge aufrechterhalten. Auch die Unterstützung von Landwirten mit größeren Vakuumfässern kann eine gute Hilfe sein. Aber kleinere Entstehungsbrände zum Beispiel die unter Umständen schlecht mit Löschfahrzeugen angefahren werden können, können mit einem Wasserrucksack mit 19 Liter Wasserinhalt oder Löschschaum und einer Handspritze äußerst wassersparend und trotzdem effektiv angegangen werden. Auch der Umgang mit den Feuerpatschen hat sich etwas geändert, so soll nicht mehr einfach auf das Feuer drauf losgeschlagen werden, sondern eher gefühlsvoll mit den Patschen gearbeitet werden. Mit speziellen Bodenharken können zudem schnell Brandschneißen gezogen werden, um das Feuer am Ausbreiten zu hindern. Auch dabei kann ein Landwirt mit einem großen Pflug eine effektive Hilfe sein, zumindest bei Flächenbränden auf Getreidefeldern. In der ehemaligen Kiesgrube im Plankental konnten die Einsatzkräfte die Zusammenarbeit ausgiebig umsetzen. In regelmäßigen Zeitabständen sollen auch noch an anderen Feuerwehrstandorten die Ausbildungen fortgesetzt werden.
Bericht/Fotos: Klaus Weiss