24 Feuerwehrangehörige aus dem ganzen Kreisgebiet haben im Bad Buchauer Feuerwehrgerätehaus die Schulbank gedrückt und für den Truppführer-Lehrgang gebüffelt. Und alle 24 Teilnehmer haben, die nicht ganz einfache Prüfung bestanden.
Meistens am Abend und zwei ganze Samstage, waren die 24 Feuerwehrangehörige 35 Stunden in zwei Wochen, im Bad Buchauer Gerätehaus mit dem Truppführer-Lehrgang beschäftigt. Die Teilnehmer aus Bad Buchau, Bad Schussenried, Dürmentingen, Ertingen, Ingoldingen und weitere aus Mittelbiberach, Möhringen, Muttensweiler, Sauggart, Seekirch sowie Uttenweiler und der Leitstelle stellten sich der Aufgabe auf Kreisebene Truppführer bei der Feuerwehr zu werden. Der Truppführerlehrgang ist der erste Lehrgang, bei dem die Feuerwehrmänner auf Führungsaufgaben vorbereitet werden, dazu gehören das Erkennen von möglichen Gefahren an der Einsatzstelle, Baukunde und sonstiges Hintergrundwissen, das zur Beurteilung und Bewältigung von Lagen notwendig ist. Ist dieser Lehrgang erfolgreich abgeschlossen, übernehmen die Truppführer Verantwortung für ein oder zwei zusätzliche Feuerwehrmänner und tragen so durch ihre Entscheidungen maßgeblich zum Erfolg bei der Abwicklung eines Einsatzes bei.
Als Truppführer wird das leitende Mitglied eines Trupps bezeichnet und trägt die Verantwortung für die ihm unterstellten Einsatzkräfte. Er ist einem Gruppenführer oder direkt dem Zugführer unterstellt. Der Truppführer hat im Einsatz eine hohe Verantwortung für seinen Trupp und das verlangt viel Umsicht und Wissen. Ziel des Lehrganges war dann auch die Befähigung einen Trupp innerhalb einer Gruppe zu führen. Neben den Rechtsgrundlagen und der Fahrzeugkunde, steht natürlich das Thema Brennen und Löschen und der Löscheinsatz auf dem Lehrplan. Das Verhalten bei Gefahr, auch mit ABC-Gefahrenstoffen, der Brandsicherheitswachdienst und nicht zuletzt die technische Hilfeleistung sind dann ein weiteres Thema des Lehrganges und bei der abschließenden Prüfung. Der Truppführer ist zum Beispiel bei einem Löschangriff in einem Gebäude selbst mit dabei und muss dann auch selbstständige Entscheidungen treffen können, ist aber auch zugleich Verbindungsmann für die Einsatzleitung im Außenbereich, eigentlich das Auge nach außen, damit sich diese und weitere Lösch-Trupps ein Bild der Situation im Gebäude machen können. Die Wirkung verschiedener Löschmittel und deren Löschwirkung, aber auch deren Einsatzmöglichkeiten und -grenzen und davon eventuell ausgehende Gefahren gehören unter anderem zum Ausbildungsziel eines Truppführers. Bei der Abschlussprüfung galt es zuerst vor dem Buchauer Gerätehaus und an der Übungswand bei zwei praktischen Übungen das erlernte abzuarbeiten. An einem unbenutzten Betriebsgebäude in Bad Buchau ging es dann nach der vielen Theorie zum Einsatzgerechten Teil des Lehrganges. Eine Explosion, so wurde angenommen, setzte Gebäudeteile in Brand, und einige vermisste Personen wurden auch gemeldet. Zudem wurde ein Arbeiter von einem Gabelstapler überrollt und musste mit Hebekissen gerettet werden. Hier hatten die Buchauer Kreisausbilder Johannes Daiber, Rainer Keppeler, Markus Zäh, Peter Breimaier einen vielseitigen Brand- und Rettungseinsatz vorbereitet bei dem die „Prüflinge“ alle Register ziehen mussten. Mit dabei war auch Atemschutzausbilder Rainer Sobel. Von der Personenrettung aus dem brennenden Gebäude bis zum Löschangriff durch mehrere Trupps, Aufbau der Wasserversorgung, Position der Einsatzfahrzeuge und Erstversorgung einiger Verletzten war alles eingebaut, was ein Truppführer im realen Einsatz antreffen kann. Zufrieden zeigten sich hinterher die Kreisausbilder der Buchauer Wehr. Gut ist auch die theoretische Prüfung ausgefallen, dies zeigt doch dass die angehenden Truppführer sich zu 100% ihrer Aufgabe als Truppführer bewusst sind. Nach bestandenem Truppführer-Lehrgang steht den Feuerwehrwehrangehörigen nun der Weg für weiterführende Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal offen.
Bericht: Klaus Weiss Fotos: Klaus Weiss und Feuerwehr